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Maxus Euniq 6 Limited schon gefahren: Das vollelektrische Raumwunder im Kurztest

Schon gefahren: Maxus Euniq 6 - Bildnachweis: MOTORMOBILES

  
Geräumig, komfortabel und bestens ausgestattet: Der Euniq 6 Limited


Die chinesische Marke Maxus, Teil des SAIC-Konzerns (Shanghai Automotive Industry Corporation) ist seit über zwei Jahren auch in Deutschland aktiv. Das Modell ist bei den Maxus-Händlern erhältlich, die mit dem zur spanischen Astara-Gruppe gehörenden Importeur Maxomotive zusammenarbeiten. Während Maxus in Europa zunächst auf Transporter (Maxus eDeliver 3, Maxus Deliver 9, Maxus EV 80) setzte, folgte im vergangenen Jahr der Pick-up T90 EV und der recht hochwertig ausgestattete Van Mifa 9. Beide haben vor allem Gewerbekunden als Zielgruppe. Mit dem Euniq 6 ist nun auch ein auf Privatkunden ausgerichtetes Fahrzeug im volumenstarken SUV-Segment im Programm. Der Euniq 6 tritt mit den Dimensionen eines klassischer Familien-SUV an und wird immer in Vollausstattung angeboten. Die ersten Auslieferungen des Euniq 6 starteten vor wenigen Wochen im April. Wir hatten nun Gelegenheit für einen Kurztest.

Schon gefahren: Maxus Euniq 6 – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

Der Euniq 6 Limited präsentiert sich mit klaren Linien und detaillierten Design. Die verchromte Fensterlinie geht nahtlos in die Chrom-Dachreling über, und LED-Akzente an Vorder- und Rückseite bereichern das Nachtdesign. Eine durchgehende Lichtleiste in 3D-Optik am Heck sind sehr markant. Die Farboptionen umfassen Pure White, Moondust Silver Metallic, Coral Red Metallic und Obsidian Black Metallic.

Schon gefahren: Maxus Euniq 6 – Bildnachweis: MOTORMOBILES

Der Hersteller empfiehlt das vollelektrische SUV Euniq 6 Limited als idealen Reisewagen für Geschäftsreisen, private Ausflüge und Urlaubsfahrten. Mit einem Kofferraumvolumen von 754 Litern (Bestwerte in seiner Klasse laut Maxus) besitzt der Euniq 6 ein Talent für viele Transportaufgaben. Der Euniq 6 bietet sowohl ausreichend Platz für Passagiere als auch für Gepäck, was ihn besonders vielseitig einsetzbar macht. Das Design soll einen breiten Gewschmack treffen und versucht eine Polarisierung gekonnt zu vermeiden. Es ist gefällig – nicht beliebeig – setzt aber auch keine neuen Akzente. Das Fahrzeug erstrecket sich auf 4,74 Meter. Zum Vergleich: Das sind 16 cm mehr als ein Volkswagen ID.4 und 27 cm mehr als der neue Renault Scenic E-Tech. Als direkte Wettebewerber des Eurniq6 dürften neben dem VW ID4, Kia EV9, Skoda Eniaq, Audi Q4 auch das  Tesla Model Y, der Ford Mustang Mach-E oder der BMW iX3 angesehen werden können.

Schon gefahren: Maxus Euniq 6 – Bildnachweis: MOTORMOBILES

Interieur

 Äußerlich ein großes SUV bietet das BEV im Interieur wirklich viel Raum und Platz. Vorne und vor allem im Fond präsentiert sich der Euniq 6 von Maxus mit äußerst großzügigen Platzverhältnissen. Die Rücksitzbank ist komfortabel gepolstert und bietet dank des fehlenden Mitteltunnels auch dem mittleren Passagier angenehme Sitzverhältnisse. Der Radstand von 2.760 mm sorgt für großzügige Beinfreiheit.

Maxus Euniq 6 – Bildnachweis: MOTORMOBILES

Und das Beste: Das geht nicht zu Lasten des Kofferraums. Der Euniq 6 Limited bietet mit 754 Litern Kofferraumvolumen und zusätzlichem Stauraum unter einem doppelten Ladeboden. Zahlreiche Ablagen und Fächer in den Türen, der Mittelkonsole und im Armaturenbrett sorgen für weitere Aufbewahrungsmöglichkeiten.

Schon gefahren: Maxus Euniq 6 – Bildnachweis: MOTORMOBILES



Der Wagen verfügt über ein modernes digitales 12,3-Zoll-Kombiinstrument und einen 10,4-Zoll-Touchscreen. Das hochkant angeordnete Infotainment-Display stellt iPhone-Apps über Apple CarPlay dar, wofür man das Smartphone per USB-Kabel anschließen muss. Inhalte von Android-Telefonen lassen sich über eine App (QD-Link) spiegeln.

Schon gefahren: Maxus Euniq 6 – Bildnachweis: MOTORMOBILES

Klassische Tasten und Bedienelemente erleichtern die Bedienung. Ein 360-Grad-Kamerasystem und Parksensoren unterstützen beim Einparken und Wenden. Die beheizbaren Vordersitze sind vollständig elektrisch verstellbar, und die Ledersitzbezüge sowie hochwertigen Materialien schaffen ein angenehmes Ambiente. Das Panorama-Schiebedach sorgt tagsüber für Helligkeit, während die Ambientebeleuchtung mit 64 Farboptionen nachts für eine angenehme Atmosphäre sorgt.

Schon gefahren: Maxus Euniq 6 – Bildnachweis: MOTORMOBILES

Fahreigenschaften

Den Fahrtkomfort und richtigen Abstand zum Vordermann erhöht eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage Beim Verlassen der Spur meldet sich der entsprechende Warner. Die weiche Fahrwerksabstimmung schluckt Unebenheiten, ermöglicht aber gleichzeitig leichte Karosseriebewegungen. Die Lenkung könnte etwas direkter abgestimmt.

Sensoren an Front und Heck werden von einer 360-Grad-Kamera-Rundumsicht beim Rangieren ergänzt. Sie wird auch beim langsamen Abbiegen aktiviert und zeigt den toten Winkel an. Die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage ermöglicht Tempo und Abstand zum Vordermann einzustellen. Beim Verlassen der Spur meldet sich der Spurverlassenwarner.

Schon gefahren: Maxus Euniq 6 – Bildnachweis: MOTORMOBILES

Auffällig ist, dass der elektrisch angetriebene Maxus Euniq 6 einen richtigen Getriebeschalthebel in der Mittelkonsole aufweist. Daran läßt sich gut erkennen, dass der Euniq 6 auf keiner reinen Elektro-Architektur aufbaut. Auf dem Heimatmarkt in China gibt es das Modell auch mit Benzin- und PHEV-Antrieben.

Schon gefahren: Maxus Euniq 6 – Bildnachweis: MOTORMOBILES

Antrieb und Batterie

Maxus verbaut in den Euniq6 einen Akku mit 70 kWh. Die Akku-Kapazität des Lithium-Ionen-Akkus ist damit in Anbetracht der Größe und Verbrauch des SUV nicht sonderlich üppig bemessen. Auf Basis des WLTP-Normverbrauchs von 21,5 kWh je hundert gefahrene Kilometer ermöglicht dies gem. Herstellerangabe nach WLTP eine kombinierte Reichweite von 354 Kilometern. Im reinen Stadtverkehr (WLTP-Stadtzyklus) mit viel Rekuperation und niedrigeren Tempi soll mit einer Akkuladung immerhin 452 Kilometer möglich sein. Unser Testverbrauch betrug 22,6 kWh/100km.

Der Maxus Euniq 6 Limited ist mit einer 130 kW (177 PS) starken e-Maschine ausgestattet. Diese legt ein Drehmoment von bis zu 310 Nm an. Das Fahrzeug kann in 12 Stunden über eine Wallbox (AC) von 5 % auf 100 % geladen werden. Der Hersteller hat es offensichtlich gescheut einen für Europa wichtigen dreiphasigen Onboardlader zu integrieren. Das Onboard-Ladegerät ermöglicht nur einphasiges AC-Laden mit maximal 6,6 kW. An einer haushaltsüblichen 11-kW-Wallbox sind es auf einer Phase sogar nur maximal 3,6 kW. Auch an einer Ladesäule oder stärkeren Wallbox mit 22 kW werden nur bis zu 4,6 kW erreicht. Aufgrund der Schiefe der Lastverteilung ist dies die maximal zulässige Belastung für eine Phase.

Schon gefahren: Maxus Euniq 6 – Bildnachweis: MOTORMOBILES

 

An einer HPC-Schnellladestation (DC) lässt sich der Euniq 6 in etwa 35 Minuten von 30 % auf 80 % aufladen.Dies unter Idealbedingungen und Wohlfühltemperatur der Batterie. Ein Hub des Ladestands von 15 auf 80% dürfte unter winterlichen Bedingungen kaum unter eine Stunde möglich sein.

 Für den geschäftlichen Use-Case Diestfahrzeug und Flotte mit einer Zielgruppe von kilometerfressenden Außendienstlern empfiehlt sich der Euniq 6 deutlich weniger. Die tatsächlichen alltagsstrecken von pendlern oder der Nutzung als Familien-SUV mit typ. Fahr- und Streckenprofilen zur Schule, ins Büro und vom Supermarkt nach Hause zeigen jedoch, dass die Reichweite in diesen Fällen mehr als ausreichen. Und per DC-Schnellladung auch mal eine Langstrecke absolviert werden kann.

Der Elektromotor schafft es im Peak auf eine Leistung von 130 kW (177 PS) . Für den Null-hundert-Paradesprint benötigt der Euniq 6 immerhin 10,5 Sekunden. Hier macht sich die Masse des Fahrzeugs von 2 Tonnen bemerkbar. Eine weitere Beschleunigung endet auf Wunsch erst bei der Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern.

 

Technische Daten Maxus Euniq 6 70 kWh – Limited
Hersteller:Maxus
Karosserie:Kompakt SUV 5-türer, 5-sitzig (Mittelklasse)
E-Motor:Permanenterregte Synchronmaschine
GetriebeEingang-Reduktionsgetriebe
Antrieb2WD Frontantrieb
Drehmoment Elektromotor:310 Nm
Leistung Elektromotor:150 kW (177 PS)
30-Minuten-Leistung:65 kW (88 PS)
Fahrmodi:ECO, Normal, Sport
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) in s10,5 Sekunden
Kombinierter Normverbrauch (WLTP) 21,5 kWh /100 km
CO2-Ausstoß 0 g/km
Zelltyp:Lithium-Ionen-Batterie
Batteriekapazität (brutto):70,0 kWh
DC-Ladesystem (CCS):Max. 75 kW
DC-Ladezeit von 30 % auf 80 %):35 min
AC-Ladezeit von 10 % auf 80 %):12 h (einphasig 6,6 kWh)
Energie-Effizienzklasse:A+++
Kombinierte Reichweite:354 km (WLTP)
Reichweite innerstädtisch:452 km (WLTP innerorts)
Kofferraum:754 Liter bis Maximalwert nicht bekannt
Leergewicht inkl. Fahrer:1.960 kg
Zul. Gesamtgewicht:2.285 kg
Anhängelast (kg)
gebremst/ungebremst:
750 kg / 750 kg
Max. Zuggesamtgewicht:3.035 kg
Wendekreis:11.4 m
Bereifung:235/55 R 18
Länge/Breite/Höhe/Radstand:4.735/1.860/1.736/2.760 mm
Garantie:- 5 Jahre Herstellergarantie oder bis zu 100.000 km (das zuerst Erreichte gilt)
- 8 Jahre Herstellergarantie oder bis zu 200.000 km auf die Lithium-Ionen-Batterie
Es gelten die aktuellen Garantiebedingungen des Herstellers
Testwagenpreis Limited ab mindestens:53.490 Euro (Bruttolistenpreis) zzgl. Metallic-Lackierung 800,- Euro (brutto)


Varianten und Preise

Der Preis des Euniq 6 ist – auch in Anbetracht der Vollausstattung –  relativ selbstbewusst. Zu einem Einstiegspreis in Höhe von 53.490,50 Euro bewegt sich der Euniq 6 auf dem Niveau vieler etablierter Wettbewerber wie den ID5 oder Teslas Model Y jeweils samt Allradantrieb und Long Range-Akku. Der VW ID.4 startet aktuell bei 40.335 Euro. Der Euniq 6 tritt auch in der Basis „Limited“ in Vollausstattung an. Die Serienausstattung umfasst u.a. eine Ambientebeleuchtung mit 64 Farben, Sound aus acht Lautsprecher, ein großes Panorama-Schiebedach, elektrisch verstellbaren, anklappbaren und beheizbaren Außenspiegeln, elektrischer Heckklappe, LED-Scheinwerfer, 360-Grad-Kamerasystem, Lederausstattung und Klima-Automatik. Einzige aufpreispflichtige Wahloption ist die Metallic-Lackierung zu 800 Euro. Insgesamt stehen vier Farben zur Wahl.

Der Euniq 6 Limited verfügt über zahlreiche Sicherheitssysteme, darunter adaptive Geschwindigkeitsregelung, Notbremsassistent, Front- und Seitenairbags, Frontkollisionswarnung, automatisches Notbremssystem, Spurverlassenswarner, Berganfahrthilfe, Spurhalteassistent und Totwinkelassistent.

Maxus gewährt eine Fahrzeuggarantie von fünf Jahren bis zu einer Laufleistung von maximal 100.000 Kilometer. Auf die Traktionsbatterie (bis 200.000 km) beträgt die Garantie bis zu acht Jahren. 

Die Preise für den Euniq 6 Limited Modelljahr 2023 sind wie folgt:

Euniq 6 70 kWh – Limited: 44.950 Euro (exkl. MwSt.), 53.490 Euro (inkl. MwSt.)
Metallic-Lackierung: 672,27 Euro(exkl. MwSt.), 800,00 Euro (inkl. MwSt.)
 

Fazit: Maxus Elektro-SUV in der E-Mittelklasse ist kein Preiskracher

Maxus möchte vollelektrisch in der Mittelklasse punkten. Im Kurztest hatten wir Gelegenheit sein erstes großes  SUV mit viel Premiumanspruch aber auch nur mittlerer Reichweite und Ladegeschwindigkeit zu „erfahren“.  Das klappt soweit sehr gut, wenn da der ambitionierte Preis nicht wäre. Bei Ladegeschwindigkeit und Reichweite wäre noch Luft nach oben.

Maxus Euniq 6
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